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PRESSEMITTEILUNG

"Keine Wunschkinder aus der Retorte!"

MdEP Evelyne Gebhardt (SPD) widerspricht Nationalem Ethikrat

Die für Bioethik zuständige Sprecherin der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament und stellvertretende Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) hat der Zustimmung des deutschen Nationalen Ethikrates zur Präimplantationsdiagnostik energisch widersprochen. Die Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt aus Mulfingen (Hohenlohekreis) erklärte am Donnerstag in Brüssel:

Wenn Kinder Drachen basteln, warnen wir vor der Hochspannungsleitung. Wenn Erwachsene Menschen basteln, merken wir oft nicht einmal den Verstoß gegen deren Würde.

Mit seiner Entscheidung für die Präimplantationsdiagnostik (PID) hat der Nationale Ethikrat Frauen jeder Würde beraubt. Er macht sie zu Gefäßen, die wunschgerechtes Leben austragen dürfen. Das wollen wir in der Europäischen Union auf keinen Fall zulassen und die in Deutschland durch das Embryonenschutzgesetz geschaffene Rechtgrundlage zur gemeinsamen Basis machen. Die Entscheidung des Nationalen Ethikrates widerspricht diesem Ziel. Sie ist verwerflich und gehört in den Papierkorb.

Die Präimplantationsdiagnostik hilft Menschen mit Kinderwunsch nicht weiter. Sie ist eine Selektionsmethode, die in der Retorte erzeugtes Leben in lebenswert oder nicht lebenswert einteilt. Die Erfahrungen der Geschichte lehren, dass Politik sich dafür auch heute nicht hergeben darf.

 


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