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Zu viel Arbeit, zu viel Stress

Frauen führen anders als Männer,
unterliegen aber dem gleichen Stress,
wenn auch die Ursachen dafür unterschiedlich sind.

51 Prozent der weiblichen wie der männlichen Führungskräfte fühlen sich durch eine zu hohe Arbeitsbelastung gestresst. Aber die Gründe dafür sind verschieden: Eher unerwartet ist die Tatsache, dass Frauen glaube ohne sie bräche der Laden zusammen, während Männer sich eher verzetteln. Einig sind sie sich wieder darin (61 Prozent), dass ihr Stress durch die unzuverlässige Arbeitsweise der Mitarbeiter verursacht wird. Untersucht man jedoch die Arbeitsmethodik auf den Führungsetagen näher, so stellt sich heraus, dass das Selbstmanagement häufig zu wünschen übrig lässt. Bei einer Befragung, die das Forsa-Institut im Auftrag von Time/System unter 500 repräsentativ ausgewählten Managerinnen durchführte, stellte sich weiterhin heraus, dass die Frauen in den Führungspositionen es bei der systematischen Planung von Terminen und aufgaben nicht so genau nehmen wie die Männer (was deren Vorurteil bestätigen dürfte). Sie machen selten Gesprächsnotizen und führen noch seltener eine Erfolgskontrolle durch. Nicht, dass sie es nicht besser wüssten. Ergo plagt sie das schlechte Gewissen, sie haben Angst vor Kontrollverlust, fürchten insbesondere bei längerer Abwesenheit dass es drunter und drüber geht. Andererseits organisieren sie (intuitiv?) ihren Arbeitsalltag besser als die Männer, können für sich selbst leichter Prioritäten setzen und die Zeit gut einteilen. Männliche Manager zeigen sich konsequenter in de strategischen Planung und Zielkontrolle. Sei haben ihren Laden nach eigener Aussage gut im Griff, sind nicht aus der Ruhe zu bringen. Im Selbstmanagement zeigen sie jedoch Defizite: Es fällt ihnen schwer, Wichtiges von weniger Wichtigem zu trennen, sie wollen alles auf einmal erledigen. So verzetteln sie sich und beklagen nach einem langen, arbeitsreichen Tag deutlich häufiger als Frauen, zu vieles unerledigt zurücklassen zu müssen. Oder nehmen häufig (zwanzig Prozent) Arbeit mit nach Hause.

Quelle: M&B 2/2000

 


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