www.lochner-fischer.de (aufgenommen am 29.11.2000)
Zum Archiv Frauenpolitik Archiv Frauenpolitik

PM 29.11. 2000

AsF-Vorsitzende Monica Lochner-Fischer (MdL):

CSU-Regierung muss mehr als bisher gegen familiäre Gewalt vorgehen

Eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen(AsF) in Bayern sowie weitere bayerische SPD-Landtagsabgeordnete besuchten am vergangenen Montag die Interventionsstelle Salzburg und die Frauenbeauftragten von Stadt und Land Salzburg.

Die AsF-Vorsitzende Monica Lochner-Fischer (MdL) erklärt dazu:

"Die 1997 im Land Salzburg durchgeführte Kampagne ,Gegen Gewalt in der Familie' hat die Zivilcourage der Menschen erhöht. Der Erfolg zeigt sich an dem häufigeren Hinschauen von Nachbarn und Freunden. Dadurch konnten mehr Fälle von Gewalt aufgedeckt werden. Im Land und in der Stadt Salzburg wurde über Monate eine 24-Stunden-Telefon-Hotline eingerichtet. Durch eine anonymisierte Falldokumentation konnten landesweit Erkenntnisse über das Ausmaß der Gewalt in der Familie gewonnen werden. Mit Hilfe von Werbespots in Rundfunk und Fernsehen, Großflächenplakaten, Inseraten in Tageszeitungen, Straßenaktionen und vielen weiteren Maßnahmen wurde die Botschaft vermittelt, wer weg schaut, trägt zur Aufrechterhaltung familiärer Gewalt bei.

An diesen Aktivitäten sollte sich die bayerische Regierung ein Beispiel nehmen. Wenn die CSU es ernst meinen würde, dann wären wir schon weiter mit dem Abbau des gesellschaftlichen Tabus in Bezug auf Gewalt in der Familie. Ich fordere daher die CSU-Regierung auf, mehr als bisher gegen familiäre Gewalt vorzugehen. Die Öffentlichkeit muss durch eine breit angelegt Kampagne für dieses Thema sensibilisiert werden. Nur so ist ein gesellschaftliches Umdenken zu erreichen."

Hintergrund dieses Informationsaustausches der SPD-Frauen mit Vertreterinnen der Interventionsstelle Salzburg, die Frauenbeauftragten von Stadt und Land Salzburg und SPÖ-Frauen ist das geplante Gewaltschutzgesetz der SPD-geführten Bundesregierung. In Österreich wird ein ähnliches Gesetz schon seit Jahren erfolgreich praktiziert. Seit Inkrafttreten verdoppeln sich jährlich die Wegweisungen der Gewalttäter aus der gemeinsamen Wohnung.



wieder nach oben