Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 06.11.2001
Frauenanteil in Berufen der Informationstechnologie erhöhen
Monica Lochner-Fischer fordert von Staatsregierung Forschungsauftrag
Angesichts des bestürzend niedrigen Frauenanteils in der IT-Branche in Bayern (nur 16 Prozent der Auszubildenden sind weiblich, in Frankreich dagegen 40 Prozent und in den USA 45 Prozent) fordert die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Monica Lochner-Fischer, in einem Parlamentsantrag die Staatsregierung auf, nach den Ursachen zu forschen.
"Mädchen und Frauen nutzen ihre Chancen in den zukunftsorientierten Berufen der IT-Branche nicht. Dabei verfügen sie über die nötigen Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit und Kreativität. Damit Frauen nicht den Anschluss an die Zukunft in den IT-Berufen verlieren, muss jetzt gehandelt werden." Mit diesen Worten erläutert Monica Lochner-Fischer einen entsprechenden Antrag der SPD-Frauen. Mit diesem Antrag wird die Staatsregierung aufgefordert, einen Forschungsbericht in Auftrag zu geben, der außer der Ursachenforschung auch Gegenstrategien aufzeigen soll.
"Wie soll der Anteil von Frauen in den neuen Berufen erhöht werden, wenn die Gründe für bestimmtes Berufswahlverhalten nicht bekannt sind. Früher waren erheblich mehr Frauen als Datenverarbeitungskauffrauen beschäftigt. Seit dieser Beruf von Informatikkaufleuten abgelöst wurde, sind weibliche Bewerber eine Seltenheit mit deutlichem Einstellungsbonus. Das gleiche Phänomen lässt sich bei vielen anderen neuen Berufen beobachten", erklärt die SPD-Politikerin.
Lochner-Fischer: "Der IT-Branche fehlt es an Fachkräften. Das muss jedoch nicht sein, denn Mädchen und Frauen sind mit ihren Kompetenzen und Potentialen hervorragend geeignet. Damit Mädchen und Frauen verstärkt an die zukunftsträchtigen IT-Berufe herangeführt werden können, muss mit den Mutmaßungen Schluss sein und nach den tatsächlichen Gründen für die mangelnde Bewerbungen von Frauen gesucht werden. Nur so können dann effektive Maßnahmen ergriffen werden um die weitere geschlechtsspezifische Aufteilung des Arbeitsmarktes zu verhindern."