Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 16.01.2003
Staatsregierung vernachlässigt ländliche Gebiete
bei familiärer Gewalt
SPD-Landtagsabgeordnete fordern flächendeckende Interventionsstellen für von
Gewalt bedrohte Frauen
Bayerische SPD-Parlamentarierinnen nutzten die Klausurtagung in Kloster Irsee zum Informationsaustausch über die Errichtung von Kriseninterventionsstellen und trafen sich mit Vertreterinnen von örtlichen Frauenhäusern, Notrufstellen und des Polizeipräsidiums Schwaben. Die Teilnehmerinnen waren sich nach dem informativen Gespräch einig, dass die Einrichtungen von personell gut ausgestatteten Interventionsstellen dringend erforderlich ist.
"Nach den Überlegungen der bayerischen Sozialministerin Stewens soll in den Regierungsbezirken jedoch nur jeweils eine Zentralstelle eingerichtet werden. Einer geprügelten Frau in Lindau nutzt eine Beratungsstelle in Augsburg aber überhaupt nichts. Mit den derzeitigen Planungen werden die ländliche Gebiete mal wieder vernachlässigt", kritisiert die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Monica Lochner-Fischer das Vorhaben.
"Die SPD-Landtagsabgeordneten fordern deshalb von der Staatsregierung gleiche Lebensbedingungen für alle Frauen in ganz Bayern. Das bedeutet, dass Interventionsstellen schnellstmöglich flächendeckend bei den Frauenhäusern anzusiedeln sind. Nur mit einer wohnortnahen Intervention könne der hervorragende Ansatz im Gewaltschutzgesetz zur Bekämpfung häuslicher Gewalt erfolgversprechend umgesetzt werden", betont Lochner-Fischer.