www.lochner-fischer.de (aufgenommen am 01.04.2004)
  Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Bayern
 

PM, 31. März 2004 (SPD-PV)

Europäisches Parlament stimmt Unisex-Tarifen

Zu der Richtlinien-Entscheidung in Straßburg zur "Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Frauen und Männern beim Zugang und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen" erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Karin Junker, MdEP und Mitglied des SPD-Parteivorstandes:

"Die rot-grüne Koalition, aber auch der unionsdominierte Bundesrat haben Rückenwind aus Straßburg bekommen: Mit überzeugender Mehrheit sprach sich das Europäische Parlament für die sogenannten Unisex-Tarife bei Versicherungsprodukten aus. In dem Beschluss heißt es: Die Differenzierung bei Prämien oder Leistungen von Versicherungsprodukten auf der Grundlage des Geschlechts (einschließlich der Risiken einer Schwangerschaft) stellt eine Diskriminierung dar, da das Geschlecht ein Faktor ist, der nicht beeinflusst werden kann.

Von Seiten der Versicherungswirtschaft wurde mit Drohungen nicht gespart, nun würden Versicherungsprodukte für Männer teurer und daher nicht mehr attraktiv. Das Europäische Parlament hat sich davon zum Glück nicht beeindrucken lassen. Wenn es soweit ist, wird die Versicherungswirtschaft schon Möglichkeiten finden, wie sie ihre Schäfchen ins Trockene bringen kann.

Bemerkenswert ist, wie nonchalant die Versicherungswirtschaft und ihre Lobby es für geradezu naturgegeben betrachten, dass man Frauen, die im Vergleich zu Männern nur selten auf der Sonnenseite der Gesellschaft stehen, schlechter behandeln kann und die Bevorzugung von Männern "normal" ist. Verantwortungsbewusste Männer werden es zu schätzen wissen, dass ihre Frauen künftig für das gleiche Geld auch gleiche Ansprüche erwerben können. Es war schließlich eine Männer-Mehrheit, die dem Beschluss zugestimmt hat!

Die rot-grüne Koalition liegt also im europäischen Trend, wenn sie sich für Unisex-Tarife bei der Riester-Rente einsetzt, wobei sie sich sogar mit dem Bundesrat einig weiß. Dabei darf sie sich von der üblichen Begleitmusik nicht irre machen lassen."


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