PM 05.05.2005
Mütter müssen viel unter einen Hut bringen
Zum Muttertag 2005
Frauenpolitische Sprecherin Monica Lochner-Fischer fordert verstärkten Einsatz aller gesellschaftlichen Gruppen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
"Kind und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist noch immer äußerst schwierig", erklärt Monica Lochner-Fischer, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Zum diesjährigen Muttertag fordert die Landtagsabgeordnete ein rasches Vorantreiben der Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen die Kind und Beruf vereinbaren möchten. Dass dies dringend notwendig ist, zeigt sich in der jüngsten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zum Kinderwunsch der Frauen und Männer in Deutschland. Danach wünschen sich Paare im Durchschnitt nur noch 1,7 Kinder. 62 Prozent der Befragten befürchten den momentanen Lebensstandard mit Kind nicht mehr halten zu können. "Hier wird deutlich, dass Geldverdienen und Kinderbekommen noch immer schwer zu vereinbaren sind", stellt Monica Lochner-Fischer fest. "Es ist wichtig, dass sich weiterhin alle aktiv für die Frauen einsetzen, denn der Hut, unter den alles gebracht werden muss, muss besser ausgestattet werden", so Lochner-Fischer
Neue Dellen bekommt dieser Hut gerade durch die Sparmaßnahmen der Bayerische Staatsregierung: Der Entwurf des Kindertagesstättengesetzes der Staatsregierung birgt neue Schwierigkeiten für Berufstätige mit Kind. So wird unter anderem die Auswahlmöglichkeit der Betreuungseinrichtung für Eltern eingeschränkt. Viele Betreuungseinrichtungen sind durch das vorgesehene Finanzierungskonzept in ihrer Existenz bedroht. "Das Bayerische Kindertagesstättengesetz darf nicht zum Spargesetz verkommen. Der Vorschlag von CSU-Ministerin Stewens ‚Kindersegen' zum Wort des Jahres zu wählen, klingt vor diesem Hintergrund absolut befremdlich", so Monica Lochner-Fischer.
„Frauen aber auch Männer, die ja gerade am Donnerstag den Vatertag feierten, müssen noch besser in ihrem Wunsch unterstützt werden, Kind und Beruf zu vereinbaren. Momentan bedeutet die Erfüllung dieses Wunsches noch eine sehr große Kraftanstrengung“, stellt Monica Lochner-Fischer fest. „Wichtig ist es, das beide Elternteile die Möglichkeit bekommen, sich sowohl die Kindererziehung als auch das Geldverdienen partnerschaftlich zu teilen.“ Mütter leisteten durch die Kindererziehung einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft, so die Münchner Abgeordnete. „Leider tragen sie noch immer meist allein die Haupterantwortung für die Kindererziehung. Nicht nur am Muttertag sollte daher vor den Frauen der Hut gezogen werden!“