PM 01.09.2005
SPD-Wirtschaftssprecherin Kronawitter mahnt:
Hohe Erwerbsquote bei bayerischen Frauen nur bedingt Grund zur Freude
Bitte keine Propagandatricks, Frau Stewens: In Bayern erreichen weniger Mädchen und junge Frauen hohe Schul- und Bildungsabschlüsse und treten deswegen früher und vermehrt ins Erwerbsleben ein
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Hildegard Kronawitter, hat an Bayerns Frauenministerin Christa Stewens (CSU) appelliert, die in Bayern um 4,3 Punkte über dem Bundesdurchschnitt liegende Frauenerwerbsquote nicht propagandistisch für familienpolitische Aussagen der CSU zu instrumentalisieren. "Vielmehr muss alles getan werden, damit auch in Bayern mehr Mädchen und junge Frauen hohe Schul- und Ausbildungsabschlüsse erreichen", betont Kronawitter mit dem Hinweis darauf, dass in Bayern überdurchschnittlich viele weibliche Heranwachsende bereits erwerbstätig sind.
Kronawitter: "Die Gesamterwerbsquote von Frauen, bei der Bayern - wie von Frau Stewens gerade wieder herausgestellt wurde - mit 62,7 Prozent bundesweit an erster Stelle steht, wird insbesondere durch die altersgruppenspezifischen Quoten der Mädchen und jungen Frauen nach oben getrieben. So sind in Bayern von allen 15- bis 19-jährigen weiblichen Heranwachsenden bereits 39,6 Prozent erwerbstätig, in Niedersachsen dagegen zum Beispiel nur 25 Prozent, in Nordrhein-Westfalen sogar nur 21,6 Prozent. Ähnlich ist es bei den weiblichen 20- bis 24-jährigen Erwerbstätigen, wo Bayern wegen einer niedrigen Studierquote höhere Erwerbstätigenquoten verzeichnet."
Aus diesen statistischen Zahlen ergibt sich: In Bayern besuchen Mädchen und junge Frauen weniger lang höher qualifizierende Schulen und auch Hochschulen als in den anderen (westdeutschen) Bundesländern - sie treten deswegen früher ins Erwerbsleben ein als gleichaltrige Geschlechtsgenossinnen in den alten Bundesländern. "Doch kann dies mit Blick auf die immer anspruchsvoller werdende Erwerbswelt, die immer höhere Berufsqualifikationen erfordert, wünschenswert sein?", fragt die SPD-Wirtschaftssprecherin.