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8.4.2000: Wahlsensation bei der SPD Oberbayern:

Quote verhilft Mann zum Delegiertenmandat
Beatrix Zurek wird Quotenopfer

Nur mit Hilfe der Quote konnte Horst Schmidt aus Erding Delegierter zum Bundesparteitag der SPD werden. Das Quotenopfer Beatrix Zurek aus München (Bild rechts) konnte darüber genauso lachen, wie die AsF-Landesvorsitzende Monica Lochner-Fischer (links), die dem ersten Quotenmann der oberbayerischen SPD zum historischen Wahlerfolg gratulierte.


Die SPD Oberbayern stellt 15 Delegierte beim Bundesparteitag. Mit den meisten Stimmen gewählt wurden am Samstag, den 8. April 2000 in der Stadthalle Germering zehn Frauen und fünf Männer. Die Satzung der SPD schreibt jedoch eine verbindliche Quote von 40% für jedes Geschlecht vor. Deshalb mußte Beatrix Zurek ihren Platz für einen Mann räumen.

Ganz satzungsgemäß wurde der sechste Männerplatz in einem zweiten Wahlgang gewählt. Es bewarben sich 5 Kandidaten, von denen Horst Schmidt die deutlich meisten Stimmen erringen und so der erste Quotenmann der SPD Oberbayern werden konnte. "Das ist ausgleichende Gerechtigkeit," meinte er. Schließlich habe er sich lange genug dafür anfeinden lassen müssen, daß er für die Verankerung der Quote in der Satzung war.

Dem Quotenopfer Beatrix Zurek war die Freude über den Gesamterfolg der Frauen ebenso deutlich anzusehen, wie den vielen anderen Kämpferinnen (und Kämpfern) für die Gleichstellung. Strahlend kommentierte die Landesvorsitzende der SPD-Frauen Monica Lochner-Fischer, MdL das Ergebnis dieses sonnigen Samstages: "Vielleicht kapieren jetzt endlich die Quotengegner, daß die Quote die gleichberechtigte Teilhabe für beide Geschlechter sichern soll."

Die Frauen stellten 50,6% der Delegierten bei diesem oberbayerischen SPD-Parteitag. Daß für die SPD-Frauen damit innerparteilich noch lange nicht alles in Butter ist, zeigte der Kommentar eines Bundestagsabgeordneten, der meinte: "Solange wir das Rednerpult beherrschen ist die Welt für uns in Ordnung."