www.lochner-fischer.de (aufgenommen am 10.04.2001)
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Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 09.04.2001


SPD-Frauen wollen eine Männerkampagne gegen Frauenhandel

Hotline soll Freiern die Gelegenheit geben, auf Zwangsprostitution hinzuweisen - Weitere Aktion soll Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum angehen

Eine von der Staatsregierung zu startende "Männerkampagne" gegen Frauenhandel nach dem Muster des Nachbarlandes Baden-Württemberg fordert der Arbeitskreis Frauen der SPD-Landtagsfraktion. Eine derartige Aktion, so begründet die SPD-Landtagsabgeordnete Monika Lochner-Fischer (München) eine entsprechende parlamentarische Initiative sollte neben einer Plakataktion und einer Begleitbroschüre eine Telefon-Hotline anbieten, die Freiern die Möglichkeit zu Hinweis gibt, wenn sie einen Fall bemerken, der auf Zwangsprostitution schließen lässt. Mit der "Männerkampagne" wollen die SPD-Landtagsfrauen erreichen, dass "die Mitverantwortung von Männer als Kunden der Sexindustrie thematisiert wird". Täglich - so heißt es in dem SPD-Antrag - nehmen in Bayern über 100 000 Männer die Dienste von Prostituierten in Anspruch. Ohne diese Freier gäbe es aber keinen Frauenhandel, der sich nach Schätzungen in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht hat. Die Kampagne soll deshalb Männer zu Zivilcourage und Solidarität mit den betroffenen Frauen auffordern. Weiter regen die SPD-Frauen eine Kampagne nach dem Vorbild der Salzburger Landesregierung gegen Gewalt an Frauen an. Mit einer deartigen Aktion sollte die Staatsregierung über Großflächenplakate, Funk- und TV-Spots sowie einer Begleitbroschüre und einer 24-Stunden-Hotline der Bevölkerung die Möglichkeit aufzeigen, verstärkt auf Fälle von Gewalt im sozialen Nahraum hinzuweisen. Noch immer, so heißt es in der Begründung des SPD-Antrags, sind unzählige Kinder und etwa jede dritte Frau von Gewalt im sozialen Nahraum betroffen. Lochner-Fischer: "Dabei handelt es sich nicht um sogenannte Familienangelegenheiten, sondern um strafbare Handlungen."

 


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