www.lochner-fischer.de
Behandlung dieses Antrags im Bayerischen Landtag:
Behandlung in den Ausschüssen /

Der gesamte Beratungsverlauf sowie der -stand dieser Vorlage im Bayerischen Landtag sind
- wie alle anderen Anträge und Anfragen der Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion -
über http://www.bayern.landtag.de/ zu erhalten


Bayerischer Landtag


 27.02.2003

schriftliche Anfrage

der Abgeordneten Lochner-Fischer, SPD

 

"Energiekosten für Pinakothek der Moderne in München"


Sehr geehrter Herr Präsident,

die Energiekosten für die Pinakothek der Moderne, die am 16.09.2002 eröffnet worden ist, gliedern sich in Wärmeliefer- und Stromlieferkosten. Im Einvernehmen mit der Obersten Baubehörde im Staatsministerium des Innern beantworte ich die einzelnen Fragen wie folgt:

Zu Frage 1:
Wie hoch waren die jeweiligen monatlichen Energiekosten seit Eröffnung der 3. Pinakothek
insgesamt und aufgeschlüsselt nach den einzelnen Energiearten?

Seit der Eröffnung sind in der Pinakothek der Moderne nach Feststellung der Direktion der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der die Bewirtschaftung zentral für alle vier Nutzer obliegt, insgesamt Energiekosten in Höhe von 450.000 € entstanden, d.h. monatlich ist durchschnittlich ein Betrag von 90.000 € hierfür angefallen.

Auf die Sparte Fernwärme entfiel ein Betrag in Höhe von insgesamt ca. 120.000 €, also monatlich durchschnittlich ca. 24.000 €, auf die Sparte Strom ein Betrag in Höhe von insgesamt 330.000 €, also monatlich durchschnittlich ca. 66.000 €.

Zu Frage 2:
Wie hoch waren die monatlichen Energiekosten für die Heizungs- und Klimaanlage?

Nach Mitteilung der Obersten Baubehörde im Staatsministerium des Innern lassen sich monatliche Energiekosten für die Heizungs- und Klimaanlage allein nicht angeben, da die Energieversorgungsunternehmen den jeweiligen Energieverbrauch nur für das gesamte Museum abrechnen. In den Stromlieferkosten sind daher beispielsweise nicht nur die Kosten für den Betrieb der technischen Anlagen (Klima, Heizung, Pumpen etc.), sondern auch die der Beleuchtung, der Aufzugsanlagen und sonstiger Gerätschaften enthalten.

Zu Frage 3:
Mit welchen Umwälzzeiten der Luft arbeitet die Klimaanlage in der 3. Pinakothek?

Beim Betrieb der Klimaanlage in der Pinakothek der Moderne darf es entsprechend den konservatorischen Anforderungen für die ausgestellten Exponate zu keinen Klimaschwankungen kommen; die vollautomatische Klimaanlage wird daher 24 h am Tag betrieben.

Eine starre Umwälzlaufzeit der Luft gibt es nicht, da die Umlaufzeit, abhängig von Besuchermenge, Außenklima und Klimavorgaben der Restauratoren, ständig angepasst wird. Als Anhaltspunkt kann eine zwei- bis fünffache Umwälzung der Luft pro Stunde angegeben werden.

Wegen des anhaltend hohen Besucheraufkommens - das Erreichen der Millionengrenze zeichnet sich für ein neu eröffnetes Museum in auch weltweit herausragender kurzer Zeit ab - findet derzeit in den Ausstellungsräumen in der Regel ein 4facher Luftwechsel, in den Depots ein 2facher Luftwechsel pro Stunde statt. Die gesamte umgewälzte und klimatisierte Luftmenge beträgt dabei ca. 380.000 m3/h.

Zu Frage 4:
Mit welchen Umwälzzeiten der Luft arbeitet die Klimaanlage im Bayerischen Nationaltheater?

Im Bayerischen Nationaltheater findet insgesamt ein 1,5 bis 2facher Luftwechsel pro Stunde mit einer umgewälzten und klimatisierten Luftmenge von ca. 360.000 m3/h statt. (Nur auf den Zuschauerraum bezogen sind dies rd. 88.000 m3/h umgewälzte und klimatisierte Luftmengen bei einem 4fachen Luftwechsel pro Stunde.)

Ergänzend ist zu bemerken, dass die Klimaanlage im Nationaltheater bereits aus dem Jahr 1963 stammt und sich nicht auf dem technisch aktuellen Stand befindet.

Zu Frage 5:
Wie hoch waren die monatlichen Unterhaltskosten insgesamt für die dritte Pinakothek seit
Eröffnung, von welchen Kosten wurde ursprünglich bei der Planung ausgegangen und mit
welchen Kosten ist künftig monatlich zu rechnen?

Grundsätzlich ist zu festzustellen, dass Unterhalts- und Betriebskosten jährlich geschätzt werden bzw. jährlich zu betrachten sind, weil sie jahreszeitlich bedingt von Monat zu Monat schwanken. Die bisher vorliegenden Daten sind lediglich eine Momentaufnahme für den Betrieb des Museums im Rahmen seiner ersten Laufzeit. Unter diesen Vorbehalten sind die von den Staatsgemäldesammlungen mitgeteilten Betriebskosten (Kosten für den Energieverbrauch, d. h. Strom und Wärme, und sonstige Unterhaltskosten, d. h. Wasser, Wartung der technischen Anlagen und Gebäudereinigung) mit 90.000 € für Energie und mit 44.000 € für allgemeine Unterhaltskosten jeweils monatlich angegeben.

Bestandteil der Haushaltsunterlage-Bau für die Pinakothek der Moderne war u. a. eine Prognose zu den voraussichtlichen jährlichen so genannten Baunutzungskosten des Museums, die sich in die Betriebskosten des Museums und die Kosten für den laufenden Bauunterhalt des Gebäudes gliedern. Hierbei wurde (Prognose 1994) von jährlichen Betriebskosten von insgesamt ca. 1,25 Mio. € pro Jahr, d.h. von durchschnittlich ca. 104.000 € monatlich ausgegangen.

Die Kosten für den laufenden Bauunterhalt am Gebäude wurden danach mit jährlich rund 420.000 €, d. h. monatlich durchschnittlich ca. 35.000 €, veranschlagt. Aussagekräftige tatsächliche Kosten liegen insoweit noch nicht vor.

Eine Aussage zu den künftigen Betriebskosten, insbesondere zum Energieverbrauch, und zu den Bauunterhaltskosten kann anhand der bisherigen Abrechnungsergebnisse nicht abgegeben werden. Die Kosten sind neben anderen Preisfaktoren abhängig von der Intensität der Nutzung im Betrieb des Museums und von den Witterungsverhältnissen.

Verlässliche Aussagen und Prognosen sind erst nach einer Laufzeit von mindestens zwei Jahren (nach Erkenntnissen aus Sommer- und Winterbetrieb) möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Hans Zehetmair
Staatsminister


 


wieder nach oben