Stand 2000/05/15 - (Homepage von www.lochner-fischer.de) (Zwangsarbeiter)
Wirtschaft
|
|
|
Das Flugblatt zur Aktion
SPD-KV 2 und Landtagsabgeordnete Monica Lochner-Fischer fordern:
Entschädigung von Zwangsarbeitern/innen
Die Ergebnisse der Aktion vom 8. Mai 2000
Anläßlich des 55. Jahrestag des Kriegsendes erinnerte der SPD-Kreisverband 2 - längs der Isar an das Schicksal der über 10 Mio. Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, die während der Nazi-Diktatur Frondienste leisten mußten. Die SPD fordert eine schnelle Entschädigung der Opfer. "Dazu müssen endlich alle Firmen, die damals Nutznießer von Zwangsarbeit waren, aus moralischer Verpflichtung ihren Beitrag leisten und in die Stiftung‚ Erinnerung, Verantwortung und Zukunft' einzahlen," erklärte der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Schulz.
1. Station: Frankfurter Ring in Freimann
832 Zwangsarbeiter arbeiteten bei der
BLW Präzisionsschmiede GmbH
Überreichung eines Schreibens an die Geschäftsführungen mit der Aufforderung, ihrer Verantwortung den Opfern gegenüber nachzukommen und in die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" einzuzahlen.
|
Thyssen zahlt für Tochterunternehmen BLW
Bei der BLW Präzisionsschmiede GmbH wurde die SPD vom Geschäftsführer Dr. Klaus Hohenstein und zwei Betriebsratsmitgliedern empfangen. Die GmbH ist Nachfolgerin der Bayerischen Leichtmetallwerke, bei der 832 Zwangsarbeiter arbeiteten. Der Geschäftsführer erklärte, "die Konzernmutter Thyssen-Krupp AG hat als Gründungsmitglied der Stiftung bereits für die BLW wie für alle Töchterunternehmen mit eingezahlt. Das ist bei uns konzernweit geregelt worden."
|
Die Frage der Landtagsabgeordneten Monica Locher-Fischer, die zur SPD-Delegation gehörte, nach der Höhe der jeweiligen Zahlungen für die einzelnen Thyssen-Betriebe konnte Dr. Hohenstein nicht beantworten. Die SPD-Politikerin riet ihm, öffentlich bekannt zu machen, daß sich Thyssen für die BLW an der Entschädigung der Zwangsarbeiter in einer bestimmten Höhe beteiligt.
2. Station: Frankfurter Ring in Freimann
Bei der Alfred Kunz GmbH (Hoch- u. Tiefbau) arbeiteten 280 Zwangsarbeiter. Die Firma ist vor Jahren in Konkurs gegangen und jetzt ein Tochterunternehmen der Pegel Bau GmbH, Leipzig/Berlin. Das SPD-Aufforderungsschreiben nahm in Vertretung des verreisten Geschäftsführers die Sekretärin Frau Weiß entgegen. Beide Firmen sind zur Zeit nicht Stiftungsmitglieder. Die SPDler sind gespannt auf die Antwort.
Erinnerungsplakette in der Wörthstraße
3. Station: Haidhausen
Vor der Haidhauser Hauptschule in der Wörthstraße erinnert die SPD - längs der Isar mit einer provisorischen Plakette an die ehemaligen Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager, von denen es sehr viele in Haidhausen gab. "Wir fordern die Stadt auf, hier eine offizielle Erinnerungsplakette anzubringen. Wir begrüßen ausdrücklich, daß die Landeshauptstadt aus moralischer Verpflichtung 3 Mio. Mark für die Unterstützung von Zwangsarbeitern zur Verfügung stellt," so im Schreiben an den Schulleiter Martin Winter in der Wörthschule.
|
Bei einem kurzen Gespräch mit Monica Lochner-Fischer, MdL und der BA-Vorsitzenden Adelheid Dietz-Will, StR wies Herr Winter auf die ausländischen Schüler und Schülerinnen hin, die aus ihrer Heimat, z.B. Bosnien, Gefangenschaft und Krieg aus eigener Erfahrung kennen. "Hier kann im Unterricht bezug auf die Vergangenheit der Schule genommen werden," regte der Schulleiter an. Er begrüßt das Anbringen einer Plakette und Frau Dietz-Will will im Bezirksausschuß für Unterstützung sorgen.
Post und Bahn gehören (noch) nicht zu Stiftungsmitgliedern
4. Station: Ostbahnhof
Vor dem Ostbahnhof erinnerten die SPDler daran, daß auch die Bahn und die Post noch nicht der Stiftung beigetreten sind, im Gegensatz zum Beispiel zur Lufthansa. Bei beiden Reichsunternehmen waren sehr viele Zwangsarbeiter/innen beschäftigt, teilweise unter sehr schlechten Bedingungen.
|
Auf Flugblättern erinnerten die SPD - längs der Isar, Frau Lochner-Fischer und die Stadträte Monika Renner und Dr. Thomas Lange an das Schicksal der Fronarbeiter und machten eine Reihe von Münchner Firmen bekannt, die immer noch nicht ihrer moralischen Verpflichtung nach Entschädigung der Opfer nachgekommen sind.
Aktionen müssen weitergehen
Monica Lochner-Fischer hält weitere Aktionen für sehr wichtig: "Es ist ein Skandal, wieviele Firmen den Extraprofit durch Zwangsarbeit einstrichen, aber heute nicht bereit sind, sich ihrer Verantwortung den Opfern gegenüber zu stellen. Schließlich basiert sogar ein Teil des Wiederaufbaus nach dem Kriege auf der Arbeit der Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen."
|
wieder nach oben